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Der Screen Reader NVDA kann auch ohne Installation (portable Version) betrieben werden, z.B. auf einem USB-Stick.
Damit steht auch auf fremden Rechnern (fast) immer ein Screen Reader zur Verfügung.
Das Problem für blinde Benutzer: Der Laufwerksbuchstabe für den USB-Stick wird nach Verfügbarkeit vergeben,
und wird auf jedem System anders lauten. Das Starten der .exe Datei auf dem USB-Stick wird daher in aller Regel nur mit sehender Hilfe gelingen.
Abhilfe kann ein USB-Stick mit Autostart-Funktion bieten. Sogenannte U3-Sticks können das.
Was man noch sagen sollte, ist nicht unwichtig: Die Sache funktioniert nur dann, wenn der PC, auf dem man arbeitet, auch erlaubt, U3 zu nutzen. Einerseits gibt es noch immer alte PCs, die mit U3 gar nicht können (Win98), andererseits haben gerade Internet-Cafés restriktive Einstellungen. Es ist also noch immer nicht das Allheilmittel.
Beschreibung in englischer Sprache
U3-Medien haben 2 Partitionen: eine beschreibbare und eine nicht beschreibbare.
Auf der nicht beschreibbaren Partition befindet sich das so genannte LaunchPad, ein Programm, mittels dessen U3-Programme bei Anstecken des Mediums automatisch gestartet werden können. Solche Programme haben die Endung .U3P.
Die mitgelieferten LaunchPads sind für Screen Reader meist nicht optimal bedienbar. Außerdem gibt es auch Programme, die wohl ohne Installation genutzt werden können, jedoch nicht als U3-Version verfügbar sind. Solche Programme (z.B. CDEX) können mit einem herkömmlichen U3-Launcher nicht genutzt werden.
Die folgende Kurzanleitung dient dazu, das mitgelieferte LaunchPad zu entfernen und ein anderes zu installieren, welches den Start von Programmen ermöglicht, die nicht als U3-Version vorliegen. Im konkreten Fall ist dies der Open Source Screen Reader NVDA (Non Visual Desktop Access: http://nvda-project.org).
Wichtige Anmerkung
Nach erfolgreich abgeschlossener Umstellung können Sie KEINE U3-Programme mit diesem Medium nutzen, dafür aber den Pfad zu jenem Programm jederzeit ändern, welches automatisch gestartet werden soll.
Wir benötigen nur wenig:
Wir stecken das U3-Medium an eine freie USB-Schnittstelle (keinen Hub benutzen!) und halten dabei die Shift-Taste gedrückt, damit der AutoLauncher nicht startet. Sollte dennoch ein Dialog öffnen, kann dieser geschlossen werden.
Nun starten wir die U3LaunchPadRemover.exe. Das Programm sucht jetzt nach dem U3-Medium und meldet sich dann mit dem 1. Dialog, in welchem Sie die Lizenzbedingungen akzeptieren müssen. Je nach verwendetem Screen Reader kann es notwendig sein, die Navigationsfunktion zu nutzen, wenn die Elemente nicht korrekt fokussiert und mit Tabulator nicht erreicht werden können. Erst danach wird die Schaltfläche zum Fortfahren aktiv, um auf den nächsten Bildschirm zu wechseln.
Am 2. Bildschirm erfolgt die Warnung, das U3-Medium nicht zu entfernen, bis der Prozess beendet ist. Wir klicken auf "Weiter".
Im 3. Dialog können wir ein Passwort für das Backup der auf der beschreibbaren Partition befindlichen Daten vergeben (zweimal eingeben) und festlegen, wo dieses Backup gespeichert werden soll. Default-mäßig erfolgt die Speicherung auf Laufwerk C: in den eigenen Dateien unter dem Namen Backup, gefolgt von einem Unterstrich und dem Datum der Sicherung sowie der Erweiterung .zip. Wir klicken auf "Weiter".
Im 4. Schritt erfolgt nun die Datensicherung, die Löschung des ursprünglichen AutoLaunchers sowie die Installation des neuen AutoLaunchers. Danach werden wir aufgefordert, das U3-Medium zu entfernen (am besten auswerfen) und wieder anzustecken, damit die Änderungen endgültig gespeichert werden können. Danach können wir auf "Fertigstellen" klicken.
Wir müssen nun den neuen AutoLauncher noch konfigurieren. Aber vorher starten wir zur Sicherheit den PC neu. (Dieser Schritt ist nicht unbedingt notwendig.)
Jetzt kann der NVDA auf die beschreibbare Partition kopiert werden, falls dies nicht schon geschehen ist. Wir legen dazu ein Verzeichnis NVDA auf der beschreibbaren Partition an und entpacken die zuvor heruntergeladene portable Version des NVDA in dieses Verzeichnis.
Nun starten wir über den Arbeitsplatz das Programm AutoLauncher4U3.exe auf der nicht beschreibbaren Partition (Achtung, englische Programmoberfläche!) und suchen mit der Schaltfläche "Browse" auf der beschreibbaren Partition das Verzeichnis NVDA und in diesem die nvda.exe. Die anderen Felder können, müssen aber nicht befüllt bzw. verändert werden. Zuletzt noch auf "Save" klicken.
Hinweis: Nach dem Speichern erfolgt keine Rückmeldung, der Dialog kann aber geschlossen werden.
Wir haben es geschafft! Wenn wir jetzt das U3-Medium auswerfen und wieder anstecken, sollte der NVDA automatisch starten.
Zum Abschluss noch ein Hinweis zum Aktualisieren der Programmversion.
Dazu die aktuelle portable NVDA-Version herunterladen, in ein Verzeichnis kopieren und im AutoLauncher den Pfad wie bei der Erstinstallation anpassen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das aktuelle Verzeichnis zu leeren (nicht nur überschreiben!) und die neue Version dorthin zu entpacken.
Es können daher mehrere Programmversionen auf der Partition abgelegt und zwischen diesen durch Anpassung des Pfads im AutoLauncher4U3 gewechselt werden.
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Fritz schrieb am Donnerstag, 10.02.11 17:44 Uhr:
Nicht nur uralte Betriebssysteme wie Win98 verweigern den Autostart mit einem U3 Stick. Auch Windows 7.
Und in naher Zukunft wohl auch Windows XP und Vista, wie dieser Heise-Artikel beschreibt.
Das dürfte dann das Ende der Möglichkeit sein, NVDA automatisch zu starten. Bleibt nur die Möglichkeit, sehende Hilfe zum Start von NVDA auf fremden Rechnern in Anspruch zu nehmen.
Fritz schrieb am Donnerstag, 24.02.11 16:58 Uhr:
Heute war es dann so weit: Mit dem Update für Windows XP http://support.microsoft.com/kb/971029 wird die automatische Wiedergabe für USB-Medien verhindert.
Aber, entgegen meiner Befürchtung, bedeutet dies nicht das Ende von Autostart USB Sticks mit NVDA.
Denn:
"Einige USB-Flashlaufwerke verfügen über Firmware, die diese USB-Flashlaufwerke als CD-Laufwerke darstellen, wenn Sie sie an den Computer anschließen. Diese USB-Flashlaufwerke sind vom vorliegenden Update nicht betroffen."
Und genau das macht die hier beschriebene Installation auf dem U3 Stick.
Also Entwarnung: NVDA startet auf dem U3 Stick weiterhin unter Windows XP
Christoph schrieb am Donnerstag, 05.12.13 18:02 Uhr:
Also bei mir funktioniert es gar nicht. Ich glaube es wurde unter Windows 7 jetzt komplett gesperrt. Schade.
Fritz schrieb am Donnerstag, 05.12.13 18:17 Uhr:
@Christoph
das ist - leider -richtig.
Christoph schrieb am Donnerstag, 05.12.13 21:35 Uhr:
ABER angeblich kann man da trotzdem etwas mit einer autorun.inf oder wie die Datei auf CD hieß, auf Stick bewirken. Mir hat jemand erzählt, dass man da irgendwas reinschreiben muss, damit der Cursor direkt auf dem NVDA steht, wenn der Stick reingeschoben wird und gefragt wird, wie man den öffnen will. Weiß dazu jemand näheres? Dann müsste man nämlich einfach nur noch Eingabe drücken.